Gemeinsame Veranstaltung der AG „Trostfrauen“ des Korea Verbands und des Vereins Eziden Weltweit e.V.

Sie haben sich nie gesehen, aber der Zuschauer spürte sofort die Verbundenheit der beiden Frauen, die ein Schicksal teilen. Das eine Verbrechen passierte vor 70 Jahren in Korea, das andere 2014 in Shingal. Heute kämpfen beide Frauen dafür, dass körperlicher und sexueller Missbrauch in Kriegsgebieten öffentlich gemacht wird und den betroffenen Frauen geholfen werden kann.Gil Won-ok und Marwa al-Aliko trafen am 28.05.2017 zum ersten Mal aufeinander – die eine 91jährig und die zweite 24 Jahre alt. Ein Leben vollendet sich und das andere steht noch ganz am Anfang.

Gil Won-ok wurde als 13jähriges Mädchen unter falschen Versprechungen von zu Hause weggelockt und als sogenannte Trostfrau zur Prostitution für die Soldaten der japanischen kaiserlichen Armee gezwungen.

Marwa al-Aliko fiel den Terroristen des „Islamischen Staates“ am 03.08.2014 in die Hände.

Beiden Frauen gemeinsam ist, dass sie die Stärke und den Mut aufbringen, vor der Weltöffentlichkeit über ihr Martyrium Zeugnis abzulegen.

Ein Martyrium, dessen bloße Schilderung fast allen Zuhörern Tränen der Wut und des Zorns in die Augen trieb. Manches hätte man lieber nie gehört.

Jenseits aller scheußlichen Details war beiden Frauen anzumerken, dass ihre inneren Wunden nie zur Gänze geheilt werden können.

Marwa al-Aliko möchte sich ausdrücklich bei allen am Zustandekommen des Treffens Beteiligten bedanken. Sie verspricht, in ihrem Kampf um die Aufklärung der Verbrechen und dem Fordern nach Ergreifung und Bestrafung der Täter nie nachzulassen und den Stummen und den Verstummten ihre Stimme zu leihen.

Unser besonderer Dank gilt dem Moderator der Veranstaltung, Izi Aharon vom Online-Portal haOlam.de.

Der Tagesspiegel aus Berlin bringt in Kürze ein großes Doppelinterview mit beiden Frauen. Sie werden es hier lesen können.

Eine erste Stimme aus Korea:

http://m.yna.co.kr/kr/contents/?cid=AKR20170529001300082&sns