Presseerklärung des Vereins Eziden Weltweit e. V. zum Betätigungsverbot YAZDAs

Mit Bestürzung haben wir vom Verbot der Tätigkeit der ezidischen Hilfsorganisation YAZDA aus den USA durch die kurdische Regionalregierung (KRG) im Irak erfahren. Damit einher ging die Einstellung jeglicher humanitärer Hilfsprojekte von YAZDA zugunsten der ethno-religiösen Minderheit der Eziden im Irak. Die KRG wirft Yazda vor, sich nicht an die auf ihrem Territorium geltenden Regeln für Hilfsorganisationen zu halten. Worauf sich diese Vorwürfe gründen, ist uns nicht bekannt.

 
YAZDA selbst weist diese Vorwürfe auf das energischste zurück, sondern betont, sich akribisch genau an die geltenden Gesetze gehalten zu haben.


Durch den Ausfall von YAZDA sind die Eziden noch mehr als bisher dem autokratischen Verhalten der KRG ausgesetzt, werden nach Belieben drangsaliert, schikaniert oder unter fadenscheinigen Gründen inhaftiert. 
Es waren die Streitkräfte der Peshmerga, die in der Nacht vom 2. auf den 3. August 2014 das Hauptsiedlungsgebiet der Eziden im Shingal-Gebirge kampflos der Terrormiliz Islamischer Staat überließen und ihr damit den Genozid an unserem Volk ermöglichten. 


Es sind die gleichen Peshmerga, die im Auftrag der KRG heute verhindern, dass die verbliebenen Eziden im Shingal-Gebirge und ihren sonstigen Wohnorten mit Medikamenten, medizinischen Hilfsgütern, ärztlicher Fürsorge und Nahrungsmitteln versorgt werden.


Als Angehörige der ezidischen Community betrachten wir es als unsere Pflicht, Sie darauf aufmerksam zu machen und Sie darum zu bitten, auf die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mit Ihren Mitteln aufmerksam zu machen, um zu erreichen, dass die Bundesregierung die Bundesministerin der Verteidigung anweist, ihre weitere Unterstützung für die KRG in Form von Waffenlieferungen davon abhängig zu machen, dass diese ihre die Eziden diskriminierenden Maßnahmen mit sofortiger Wirkung aussetzt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Eziden Weltweit e.V.