Eziden Weltweit e. V. hilft dank Familie Claas

Dies ist ein Auszug aus unserem Bericht an die Firma Claas über die Verwendung der Spende des vergangenen Jahres.

Die Menschen, denen wir explizit helfen wollen sind jene, die in der dortigen Gesellschaft am vulnerabelsten sind. Es sind oft die Frauen und Kinder, denen es gelungen ist, aus der Gefangenschaft des Islamischen Staates (IS) zu entkommen, aber jetzt schwertraumatisiert ohne Versorger in Outsidecamps unterkommen mussten. Ein Zugang zu einem kontrollierten Camp ist oft nicht möglich, weil diese vielmals keine neuen Flüchtlinge aufnehmen können oder wollen. Oft sind alle älteren männlichen Angehörigen vom IS umgebracht worden, so dass die Frauen nach den schweren Traumata auf sich alleine gestellt sind.

Manche der von uns unterstützten Familien leben auch in regulären Camps, aber benötigen für ihre Fahrten zu den Ärzten oder Krankenhäusern und für die ärztliche Versorgung selber noch Geld. Die Medikamente und medizinische Versorgung wird bei einfachen Behandlungen von NGOs getragen, aber die Kosten der speziellen Behandlungen, allen voran die psychologischen Behandlungen, Krebserkrankungen, Stoffwechselerkrankungen müssen selber getragen werden.

S., ein junges Mödchen im Grundschulalter, verlernte in IS-Gefangenschaft ihre Muttersprache. Durch günstige Fügung kam sie frei. Ihre Mutter. drei Geschwister und weitere Verwandte befinden sich noch in IS-Gefangenschaft. Der Onkel von S. muss für insgesamt dreizehn Personen sorgen.

Bei dem letzten Besuch haben wir 300 USD gespendet. Damit ist ein Minimum an Grundversorgung für bis zu 2 Monaten gewährleistet.

B., A., Z.,: Drei Frauen einer Familie, befanden sich in IS-Händen, zum Teil als Sexsklavinnen. Sie kamen gerade im April 2017 gegen hohe Lösegeldbeträge frei. Einige Personen der Familie befinden sich noch in der Gewalt des IS; niemand weiß, wo.

Spende: 600 USD (7 Personen). Hier haben wir wegen der psychologischen Notwendigkeit aufgrund der Vergewaltigungen und der erlebten Gewalt mehr als sonst gespendet.

D., wurde vom IS mehrfach zu verschiedenen Orten im Irak und in Syrien verschleppt. Sechs Mal war sie Sexsklavin. Ihr Sohn wurde vom IS schwer verletzt und kann nicht mehr gehen und nicht mehr sprechen. D. erkrankte psychisch schwer, bekam aber keine Hilfe. Sie lebt nun in ihrer sechsköpfigen Familie in einem Lager, die beim Notwendigsten für sie und das Kind sorgt.

Spende: 300 USD (2 Personen + 4 P.). Hier haben wir wieder wegen des kranken Sohn in Behandlung (Medikamente, Arztbesuche, Fahrten zu den Krankenhäusern) und der notwendigen Behandlung der schweren Traumata mehr gespendet.

H.,G., I. (drei Frauen) mit 16 weiteren Frauen und 42 Kindern, sind allesamt dem IS entkommen. Sie erhalten keinerlei Unterstützung und leben zusammen in einem Outsidecamp. Damit sind diese Frauen unbedingt auf Spendengelder angewiesen. Die traumatisierten Menschen vermissen immer noch sehr viele nahe Familienangehörige. Die Küche besteht aus ein paar Steinen und einer Plastikplane. Die ganze Unterkunft besteht aus alten Fahrzeugsreifen und Plastikplanen. Ein Zugang zu den kontrollierten Camps wurde den Frauen verwehrt. Der Weg zum nächstgelegenen Krankenhaus ist gefährlich und beträgt über eine Stunde. Die Frauen beherbergen zusätzlich noch Waisenkinder bei sich, die keine Eltern mehr haben.

Spende: 1600 € (19 Frauen und 42 Kinder ).

Ein Outsidecamp bezeichnet ein wildes behelfsmäßiges Camp ausserhalb der regulären, staatlichen Camps.

Ähnliche Berichte werden wir auch in diesem Jahr anfertigen und den Spendern übergeben. Alle Übergaben haben wir darüber hinaus fotografisch festgehalten, um die vollständige Übergabe des uns zur Verfügung gestellten Geldes an die Empfänger dokumentieren zu können.