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Petition: #FreeBassema – NOW!

Seit fast zwei Jahren befindet sich die Ezidin Bassema Darwish Khidir Murad in der Autonomie Region Kurdistan in Haft. Sie war zuvor einige Monate in Gefangenschaft der Terrormiliz Islamischer Staat, bevor sie von der Kurdischen Regionalregierung festgehalten wurde. Ihr wird vorgeworfen für den Tod von drei kurdischen Peschmerga verantwortlich zu sein, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht.

Aufgrund der willkürlichen Haft ihrer Person und miserablen Gesundheitszustandes von Bassema Darwish haben wir eine Petition gestartet, um ihre sofortige Freilassung zu fordern.

Ihr könnt mit Eurer Stimme dazu beitragen, dass die Mutter von drei Kindern freikommt – Sei Teil unserer Kampagne und unterschreibe jetzt unsere Petition!

Hier gelangt ihr zur der Petition: Change.org – https://www.change.org/p/masoud-barzani-freebassema-now

#FreeBassema – NOW!

 

 

72 Massengräber im Irak und in Syrien dokumentiert

Laut der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) wurden 72 Massengräber im Irak und in Syrien mit mehreren tausend Leichen dokumentiert, darunter auch ezidische Massengräber, die seit dem Einmarsch des IS im August 2014 trauriges Zeugnis eines Völkermordes belegen.
Links:
> Associated Press: Hinnant, Lori / Butler: Desmond, AP documents 72 mass graves left by IS militants, AP (08/2016).

> Associated Press: Islamic State mass graves in Iraq and Syria, AP (08/2016).

Mahnwache in Berlin

Am 24.08.2016 veranstalteten Mitglieder und Sympathisanten von Eziden Weltweit e. V. und Organisazion for Human Save eine Mahnwache vor dem Dienstsitz des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz. Sie wollten den Bischof darum bitten, seine Stimme und sein Gewicht in die Waagschale zu werfen, um die Politiker der Landesregierungen von Berlin und Brandenburg auf die Notwendigkeit hinzuweisen, ein Sonderprogramm für die Aufnahme ehemaliger gefangener ezidischer Frauen und Kinder aus dem Nordirak zu starten.

Um das Gespräch mit den Teilnehmern der Mahnwache zu suchen, entsandte der Bischof zwei hochrangige Beamte.
Bleibt zu hoffen, dass unsere Schilderungen von der Not der Frauen, Mädchen und Kinder in den Köpfen der kirchlichen Würdenträger etwas bewirkt haben.

Die Eziden als verfolgte und von der Ausrottung bedrohte ethno-religiöse Minderheit jedenfalls werden das Handeln des Bischofs sehr aufmerksam verfolgen.

Grußwort zum Gedenkmarsch von Dr. Michael Blume

Leider konnten aus Zeitgründen auf unserer Abschlußkundgebung am Brandenburger Tor in Berlin nicht alle Reden gehalten oder verlesen werden.

Von diesen liegt uns diese besonders am Herzen. Es ist das Grußwort des Mannes, der im Auftrag des Ministerpräsidenten des Bundeslandes Baden-Württemberg verantwortlich dafür ist,  dass unsere Frauen, Mädchen und Kinder dort eine sichere Zuflucht gefunden haben, dass sie medizinisch und psychotherapeutisch betreut werden und sie sich wieder behutsam und Schritt für Schritt  an ein Leben in Freiheit und Würde gewöhnen können.

 

Grußwort zum Gedenkmarsch für die Opfer von Daesh
am 3.8.2016 in Berlin

Dr. Michael Blume,

Leiter des Sonderkontingentes für besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak, Land Baden-Württemberg


Liebe Freundinnen und Freunde,

sehr gerne wäre ich heute bei Ihnen in Berlin; doch bin ich durch berufliche Pflichten in Baden-Württemberg gebunden. Und, ja, es geht auch weiterhin um die Menschen in Kurdistan-Irak, denen unser Land nach Kräften helfen möchte. Wir haben 1.000 Frauen und Kindern, die sich in den Händen von Daesh befunden haben, eine neue Zukunft in Baden-Württemberg geben können – und weiteren 100 in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Und wir hoffen immer noch, dass sich noch mehr Länder innerhalb und außerhalb von Deutschland dazu bewegen lassen, zu helfen!

Denn was ich im Irak gesehen und gehört habe, lässt für mich als Religionswissenschaftler nur einen Schluss zu: Daesh begeht einen systematischen Genozid an den Yeziden, den Christen und an anderen religiösen und ethnischen Minderheiten in der Region.

Ich war in Shingal und habe die gesprengte Kirche gesehen und die Hauswände, an denen die Schergen von Daesh die Konfession ihrer Bewohner für die spätere Versklavung und Ermordung markiert hatten. Auch in ihren Publikationen schreiben sie ganz offen darüber, dass sie keine religiöse und ethnische Vielfalt in ihrem so genannten „Kalifat“ dulden und Andersgläubige vernichten wollen.

Dank der Zustimmung aller demokratischen Fraktionen des baden-württembergischen Landtages konnten wir 1.100 Frauen und Kinder, Yezidinnen und auch einige Christinnen, in Sicherheit bringen, die zuvor aus den Händen von Daesh entkommen waren. Und ich bin dem Baba Sheikh von Herzen dankbar, dass er sich bereit erklärt hat, alle yezidischen Frauen und Kinder vor ihrer Abreise in Lalish zu segnen und ihnen Kraft zu geben. Er hat gesagt, was auch ich heute sagen möchte: Niemand hat in Irak oder in Syrien die Ehre verloren als alleine nur die Täter! Niemand anderes ist beschmutzt worden als die Gesichter und Namen von Daesh, über deren Verbrechen sich auch noch zukünftige Generationen entsetzen werden.

„74 Mal“, so erklärte der Baba Sheikh an der heiligen Stätte, „ist unser Volk vom Genozid bedroht worden. Doch zum ersten Mal in unserer Geschichte kam ein anderes Volk, um uns zu helfen.“ Lalish ist zu einem Ort geworden, der uns für immer verbinden wird.

Viele von Euch, liebe Freundinnen und Freunde, haben gefragt, wie sie sich bedanken oder was sie selbst für die Frauen und Kinder tun können. Und es gibt eine Sache und diese ist mir wichtig:

Auch vielen von Euch sind Frauen und Kinder yezidischer Herkunft anvertraut. Und wir alle wissen, wie schwer der Übergang ist von einer Welt, in der die Yeziden inmitten ihrer Traditionen in eigenen Dörfern und Kasten lebten, zur neuen Heimat in großen, bunten Städten. Einigen Familien gelingt dieser Übergang besser als anderen. Daher will ich Euch aus ganzem Herzen bitten: Nehmt die Verantwortung für jene Frauen und Kinder an, die Euch anvertraut sind; in der eigenen Familie, im Freundeskreis, wo auch immer. Helft ihnen und seid die besten Vorbilder, wenn es darum geht, zügig Deutsch zu lernen, Bildung zu erwerben, zu lernen und zu arbeiten.

Das Yezidentum ist längst ein Teil von Deutschland geworden und es liegt auch an Euch, wie unsere gemeinsame Zukunft aussehen wird.
Wer eine Frau oder ein Kind in Verzweiflung stürzt, oder gar Gewalt gegen sie anwendet, der handelt in die gleiche, finstere Richtung wie Daesh. Wer aber Frauen und Kindern Freude und Freiheit und Wissen und Lachen eröffnet, der bringt auch die Engel zum Lachen und beschenkt unsere gemeinsame Welt.

Daesh verbreitet Hass und Finsternis. Lasst uns die Freiheiten in Deutschland nutzen, um Liebe und Licht auszubreiten, beginnend in unseren eigenen Familien. Denn jedes einzelne Menschenleben ist vor Gottes Angesicht unendlich kostbar.

Das ist die Antwort, die wir auf den Genozid im Shingal geben sollen; jeder und jede Einzelne von uns.

Vielen Dank!

Dr. Michael Blume, Filderstadt

 

Wir gedenken

Wir gedenken. Wir erinnern. Wir vergessen nicht. Wir mahnen.

Der Völkermord dauert an

Am Vorabend des 3. August 2016 versammelten sich auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor mehrere Dutzend Menschen, um an das Unfassbare, was sich 2 Jahre zuvor im Nordirak im dortigen Shingal-Gebirge nur kurze Zeit später abspielen sollte, zu erinnern.

Nachdem die zum Schutz der dort lebenden Eziden, einer uralten ethno-religiösen Minderheit befohlenen Peshmerge das Gebiet kampflos geräumt hatten, fielen in den frühen Morgenstunden des 03.08.2014 die Terrorbanden des Islamischen Staates über die nun schutz- und hilflosen Menschen her.

Seit diesem Tag ist für die Eziden nichts mehr, wie es war. Sie hatten und haben schon vielfältige und grausame Attacken er- und überlebt, aber einem solchen Vernichtungswillen, gepaart mit derart unbeschreiblicher Grausamkeit, sahen sie sich noch nie gegenüber.

Daran zu erinnern, zu mahnen und zu trauern, das war das Anliegen der Mahnwache am 2. August und des Gedenk- und Trauermarsches am 3. August in der Mitte Berlins. Mindestens 2000 Eziden aus ganz Deutschland und dessen europäischen Nachbarstaaten waren dem Aufruf von EWW, Yazda und unseren Partnern der ezidischen Vereine aus Münster, Augsburg, Hildesheim, Berlin, Dortmund und dem Hilfswerk HAWAR aus Köln gefolgt, um gemeinsam und unübersehbar die Welt an ihre humanitäre Pflicht zu erinnern, dem ezidischen Volk zu helfen, seine Peiniger aus seiner Heimat zu vertreiben, den hier lebenden ezidischen Flüchtlingen in den Flüchtlingsunterkünften ein sicheres und angstfreies Leben zu ermöglichen und die sich immer noch in der Gewalt des Islamischen Staates befindlichen Frauen, Mädchen und Kinder zu befreien.

An der Spitze des Demonstrationszuges wurde ein Banner unseres Vereins getragen unter anderem von Samira und Salwa, zwei jungen Frauen, die aus der Sklaverei des Islamischen Staates befreit werden konnten. Neben ihnen, Schulter an Schulter, liefen Nadia Murad und Düzen Tekkal, zwei Frauen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, auf ihre Weise und mit ihren Mitteln dafür zu kämpfen, dass die Weltöffentlichkeit wieder und wieder an das zum Himmel schreiende Unrecht erinnert wird.

Sowohl Samira und Salwa als auch Nadia und mit ihnen 1100 andere befreite Frauen und Mädchen leben mittlerweile in Deutschland in Frieden und Sicherheit. Der Löwenanteil von ihnen im Bundesland Baden-Württemberg, dessen Ministerpräsident sich zu einer bundesweit einzigartigen Geste der Mitmenschlichkeit entschloss, indem er die Aufnahme dieser Frauen ermöglichte. Ihm, dem dazu bestimmten Leiter dieses Sonderprojekts, Dr. Michael Blume und den Bürgern Baden-Württembergs ist es zu verdanken, dass diesen Menschen geholfen werden kann. Unser Dank kann nicht groß genug ausfallen.

Die Redner auf unserer Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor nahmen dieses Motto immer wieder auf und wurden nicht müde, eindringlich auf das schreckliche Schicksal der gefangenen Frauen, Mädchen und Kinder hinzuweisen.

Während oben auf der Bühne daran gemahnt wurde, spielten sich direkt davor schreckliche Szenen ab: Samira, eine der Bannerträgerinnen, erlitt einen Flashback. Sie wurde von den grausamen Bildern eingeholt, die sie vor zwei Jahren erleben und durchleiden musste.

Wenn es noch eines Anstoßes bedurft hat, dass wir als Verein nicht nachlassen in unserem Bemühen: Das war er.

An dieser Stelle möchten wir einen besonderen Dank der Berliner Polizei aussprechen, die mit Professionalität und der nötigen Ruhe unseren Gedenktag begleitet hat.

 

Eziden Weltweit e. V.

Wir geben Eziden und anderen Minderheiten eine Stimme. Weltweit.

Jugendtreffen in Herford

Am 25. Juli startete das erste Jugendtreffen unseres Vereins in Herford. Vorbereitet und durchgeführt hat es das Team Kinder und Jugend unseres Vereins. Der Löwenanteil der Arbeit lag dabei auf den Schultern unserer Habnat. Sie hat durch ihren Engagement der Jugend einen erlebnisreichen Tag beschert.
Es wurde gegessen, getanzt, viel gelacht und es wurde lebhaft diskutiert.
Auch wenn die jungen Frauen und Mädchen diesmal noch nicht so ganz zahlreich vertreten waren, war dies ein guter Anfang.

Vielleicht war dies ja für den einen oder anderen auch ein Anreiz, sich unserem Verein anzuschließen.

Und wer erreicht die Jugend besser als die Jugend? Du bist jung, dynamisch und möchtest Dich gern für andere einsetzen, dann melde Dich bei uns und werde Teil unseres Teams – denn Mitstreiter sind uns immer willkommen.